Ein Sommer wie damals
Willkommen zu einem Beitrag, der Mut machen will: Mut, Talente zu entdecken, neue Wege zu gehen und Kirche als lebendige Gemeinschaft zu gestalten. In einer Zeit des Wandels sind es oft die kleinen Schritte, die große Veränderungen anstoßen – ein Gespräch, ein Impuls, ein Beitrag im Pfarrblatt.
Dieser Beitrag bündelt Erfahrungen und Ideen, die zeigen:
- Vertrauen fördert Engagement,
- Kommunikation ist mehr als Information,
- und digitale Werkzeuge können echte Beteiligung ermöglichen.
Ob in der Pfarrkanzlei, im Gottesdienst oder online – Kirche lebt von Beziehung, Resonanz und der Bereitschaft, Räume zu öffnen. Lassen Sie sich inspirieren, wie aus Impulsen Beteiligung wird, wie Strukturen mitwachsen können und wie analoges und digitales Miteinander neue Synergien schaffen.
Denn: Transformation beginnt im Kleinen – und wächst durch Vertrauen, Offenheit und gemeinsame Schritte.
Severin Kierlinger-Seiberl
Erfahrungsbericht
Mit Microsoft Loop habe ich mir einen Überblick über die Beiträge für das Pfarrblatt verschafft – ein praktisches Werkzeug, das zeigt: In der MS-365-Welt gibt es viele Möglichkeiten, Inhalte zu strukturieren und kollaborativ zu koordinieren.
In meiner zweiten Ausgabe als Redakteur – ein Fachteam für Öffentlichkeitsarbeit gibt es bislang nicht – habe ich bewusst überlegt, wen ich eigentlich ansprechen möchte. Weg vom klassischen Berichtsblatt – hin zu einem Medium für Verkündigung, Kommunikation und Beteiligung. Es ist ein kleiner, aber spürbarer Change-Prozess, der sich gerade in unserer Pfarrgemeinde entfaltet.
Die größte Herausforderung war:
Wie komme ich zu Beiträgen – vor allem zu Bildmaterial?
Als „noch Zugezogener“ habe ich in den letzten Jahren selten etwas gefunden, das mich persönlich angesprochen hat. Und plötzlich war da eine Fülle an Beiträgen – so viel, dass das Pfarrblatt auf 14 Seiten angewachsen wäre. Vereinbart waren 12 Seiten. Doch 14 Seiten sind im Druck nicht ideal. 12 Seiten hätten Kürzungen und Diskussionen bedeutet, 16 Seiten zusätzlichen Inhalt. Und Layout? Ist nicht mein Tagesgeschäft.
Aber der Anspruch war klar:
Nicht einfach mit einem Text auf der Titelseite starten – sondern mit einer Idee.
Für die Neuzugezogenen habe ich spirituelle Impulse vorbereitet – nichts grundsätzlich Neues, aber für uns ein Anfang. Gleichzeitig wollte ich auch jene aktivieren, die schon lange hier leben, die sich engagieren und die unsere Pfarrgemeinde tragen. So entstand spontan die Idee:
„Ein Sommer wie damals.“
Dann kam die nächste Frage:
- Wie komme ich im Sommer – mitten in der Urlaubszeit – zu Fotos?
- Gibt es ein Bildarchiv? Wissen wir nicht.
- Wen kenne ich? Von wem habe ich Kontaktdaten?
Also schrieb ich der Pfarrgemeinderatsobfrau – kurz mein Anliegen erklärt, es war schon 23:15 Uhr. Am nächsten Morgen um 7:15 kam das erste Foto. Ihre Antwort: „Soll ich weiterfragen?“ Am Tag darauf kamen vier weitere Bilder – weitergeleitet von „ihrer Schwester“. Ich kontaktierte auch die Kirchenchorgruppe – und siehe da: Die Community hat reagiert.
Ich bekam ausreichend Material – sogar Bilder aus dem Winter.
„Wenn du mehr brauchst, melde dich einfach – eine tolle Idee; ich freu mich schon“, war eine Antwort im Messenger-Dienst.
Und dann entstand gleich die nächste Idee:
Die Fotos als Serie auch im Schaukasten zu zeigen – in entsprechender Größe und mit dem Hintergrund:
„Wir starten als lebendige Pfarrgemeinde neu durch. Wir beginnen einen neuen Weg als Pfarrteilgemeinde in unserer neuen Pfarre. Wir vergessen nicht, wo wir herkommen – und gestalten aktiv, wo wir hingehen.“
Learnings für Pfarrgemeinderat und Seelsorgeteams
-
Vertrauen in Talente fördern: Menschen bringen sich ein, wenn ihnen etwas zugetraut wird.
-
Impulse statt Programme: Nicht alles muss geplant sein – manches entsteht im Tun.
-
Kommunikation als pastorale Aufgabe verstehen: Öffentlichkeitsarbeit ist Teil der Sendung der Kirche.
-
Zugehörigkeit stärken: Beiträge, die Menschen ansprechen, fördern Identifikation und Beteiligung.
-
Beteiligung aktivieren durch persönliche Ansprache: Direkte Kommunikation schafft Resonanz.
-
Crossmediale Präsenz aufbauen: Pfarrblatt, Webseite, Schaukästen, Messenger – alles gehört zusammen.
-
Strukturen mitwachsen lassen: Pfarre und Pfarrgemeinde braucht flexible, unterstützende Strukturen für Ehrenamt und Kommunikation.
-
Digitale Tools als Enabler nutzen: Microsoft Teams, Loop, Planner, etc. helfen, Prozesse zu strukturieren.
-
Transformation beginnt im Kleinen: Ein Pfarrblatt kann Ausgangspunkt für größere digitale und kulturelle Veränderungen sein.
-
Synergien zwischen analog und digital schaffen
Talente entfalten sich durch Vertrauen |
Menschen engagieren sich, wenn ihnen etwas zugetraut wird. Auch ohne formale Rolle können sie wertvolle Beiträge leisten – sei es durch kreative Ideen, organisatorisches Geschick oder spirituelle Impulse. Vertrauen schafft Raum für Eigeninitiative und stärkt das Miteinander. Fragen zur Weiterarbeit im Pfarrgemeinderat:
|
Entwicklung entsteht aus konkreten Impulsen |
Nicht jede Veränderung braucht ein umfassendes Konzept. Oft sind es kleine, persönliche Initiativen, die Prozesse in Gang setzen – wie die Idee, ein Pfarrblatt neu zu denken. Solche Impulse verdienen Aufmerksamkeit, weil sie zeigen, wie Gemeindeentwicklung im Alltag beginnt. Fragen zur Weiterarbeit im Pfarrgemeinderat:
|
Beziehung ist der Schlüssel zur Beteiligung |
Menschen werden aktiv, wenn sie sich angesprochen und wertgeschätzt fühlen. Persönliche Kommunikation – sei es durch direkte Ansprache, kurze Nachrichten oder gemeinsame Gespräche – fördert Mitwirkung und stärkt das Gefühl von Zugehörigkeit. Fragen zur Weiterarbeit im Pfarrgemeinderat:
|
Strukturen ermöglichen Engagement |
Damit Ideen wachsen können, braucht es unterstützende Rahmenbedingungen. Das können einfache digitale Werkzeuge sein, informelle Arbeitsgruppen oder die Bereitschaft, neue Formate auszuprobieren. Flexibilität ist entscheidend, damit Ehrenamtliche ihre Stärken einbringen können. Fragen zur Weiterarbeit im Pfarrgemeinderat:
|